In der abschließenden Workshop-Woche der Digitalen Fortbildungsoffensive NRW hatten Schulleitungen aller Schulformen Gelegenheit, einen Design-Sprint live auszuprobieren und ganz praktisch zu erleben, wie sich ein Innovationsprozess „nach agilem Lehrbuch“ anfühlt und zu welch wirksamen Ergebnissen er führt, wenn man sich auf besondere Zutaten wie Neugier, Ergebnisoffenheit, Resonanz, „good enough to try“ und die Geschwindigkeit, die mit Timeboxing entsteht, einlässt. Timeboxing? Genau. Zeit in der Schachtel.


Aber genau DIE fehlt uns doch, die haben wir doch gar nicht?! Lasst uns dem wohl “beliebtesten” Henne-Ei-Thema in der Schulentwicklung einmal anders begegnen. 

chick-eggDas Parkinsonsche Gesetz sagt: „Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.“ „…zur Verfügung steht...“: klingt ein bisschen paradox angesichts unseres Eindrucks von stetem Zeitmangel, oder?  

Was wirklich passiert: wir verbinden unsere großen Anliegen häufig mit sehr langen Zeiträumen. Da tauchen Meilensteine auf wie „im Schuljahr 24/25“. Das mag realistisch sein, um einen langen, intensiven Weg zurückzulegen, fair enough. Leider versteht unser Gehirn das falsch – unterbewusst steht mit diesem Meilenstein ein Zeitraum von 2,5 Jahren „zur Verfügung“. Und jetzt passiert das Phänomen: unser Gehirn schlussfolgert: die zu erledigende Arbeit muss angesichts von 2,5 Jahren überwältigend viel sein, so viel, dass dafür ganze Tage, gar Wochen, eingeplant werden müssen.

Und beim Blick auf den nächsten Wochen- oder Monatsplan fällt er dann, der Satz: „Wir haben keine Zeit für Schulentwicklung.“  

Timeboxing wirkt diesem Phänomen entgegen – es dreht die Logik herum. Die Timebox wird so klein wie nur irgend möglich gewählt (bei Design-Sprints sind das zum Teil ganze 8! Minuten für ein relevantes Brainstorming in einem divers zusammen gestellten Entwicklungsteam). Überraschung: „die Arbeit“ wird meist erledigt. Sie hat sich eben auf lediglich 8 Minuten ausdehnen können.  

Die Perfektionisten unter uns (zu denen ich selbst gehöre) werden sagen: „die Zeit reicht nicht, um das Ergebnis perfekt zu machen!“. Professionelle Entwickler werden antworten: „Gott sei dank, perfekt ist eine Illusion und unnötige Zeitverschwendung – geh und hol Dir für das 80%-Ergebnis Feedback und bessere erst dann nach!“  

Was heißt das jetzt für Schulentwicklung? Dass wir in – mit einem erprobten Ablauf und allen Beteiligten am Tisch – in kürzester Zeit sehr sehr weit kommen können und direkt schon sichtbare Ergebnisse vor uns liegen. Das gibt Energie, wir fühlen uns wirksam und empfinden Sinn in der (kurzen) verbrachten Zeit. Und das wiederum wirkt unserem Überlastungsgefühl entgegen.  


Ihr wollt das selbst erleben? Macht mit beim nächsten internationalen (re)School Sprint am 10. und 11. März. Mehr Informationen findet ihr hier.

Zur Anmeldung geht’s hier entlang – für alle wichtigen Informationen und eure Fragen könnt ihr vorab am Intro-Workshop am 9. Februar teilnehmen.  

 

re-School-Sprint


Teilt euren Timeboxing-Moment: was habt ihr bereits dank kürzester Zeit auf den Weg bringen können? 

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