Eine von ganz vielen eindrucksvollen Thesen, die dazu ermutigen, uns Schule als Social Design Lab vorzustellen: Hätten genug deutsche Englisch-Lehrer*innen Live-Unterricht gemeinsam mit britischen Kolleg*innen und ihren Klassen gemacht, hätte der Brexit verhindert werden können.
Der internationale Austausch mit Lernenden anderer Länder hätte die junge, oft EU-freundliche Generation mindestens zum Diskurs mit ihren wahlberechtigten (Groß-)Eltern befähigt und im besten Fall dazu beigetragen, deren Wahl pro-EU zu beeinflussen. Stattdessen haben am 23.06.2016 knapp 52% der Abstimmenden für den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU gestimmt. Daraus resultierte eine nie da gewesene Spaltung der britischen Bevölkerung.
Zugegeben, eine steile, große These - aber eben auch so schön anschaulich. Mit ein bisschen Mut und Vorstellungskraft könnten wir alle so viele mehr erzählen - greifbare Geschichten davon, wie Kinder und Jugendliche auf und mit ihrem Lernweg einen authentischen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen leisten könnten und wie genau das wiederrum ihr Lernen beflügelt.
Schule als „Social Design Lab”!? „Social Design Lab” als Schule!?
- Wie sähe der Schulalltag in (Zusammenarbeit mit) einer Schule aus, die sich als Think- & Do-Tank für den Sozialraum(für die Nachbarschaft, für die Stadt, für die Gesellschaft) versteht und auch so verhält?
- Wie würde sich Lernen anfühlen, wenn dort jeden Tag Zukunftskompetenzen gebraucht würden?
- Wie würden wir das Lehren in der Rolle eines „Co-Designers“ empfinden?
- Was passiert, wenn sich gleich ein ganzes System als „Gestalter*innen“ versteht?
- Und warum fragen wir das alles?
Weil wir uns malbare, erzählbare, filmbare – kurzum VORSTELLbare – Zukünfte von Schule als einen lebendigen Denk- und Entwicklungsort wünschen. Wir glauben: Was vorstellbar wird, ist gestaltbar.
Das können wir aber nicht allein – dafür brauchen wir viele unterschiedliche Perspektiven.
Deshalb laden wir zu unserer Online-Visions-Werkstatt am 13. Juni 2024 von 15:00 bis 18:00 Uhr ein, um gemeinsam mit Lehrenden, Lernenden, Leitenden, Tragenden, Verwaltenden und Unternehmenden Vorstellbares zu entwickeln.
Was haben wir konkret vor?
Gemeinsam wollen wir Möglichkeitsräume erkunden und herausfinden, welche Arbeitsweisen eines „Social Design Labs“ in Schulen Anwendung finden können. Wir wollen mutige und realisierbare Ideen entwickeln und konkrete Anschlussmöglichkeiten gestalten.
Und das Ergebnis?
Das trägt die Namen der initialen Entwickler*innen und steht allen Beteiligten zur wirksamen Verwendung zur Verfügung.
Für uns wird es zum Ausgangspunkt für das Wirken eines „Social Design Labs“ in und mit Schulen. Für das Deutsche Lehrkräfteforum – mit dem wir die Visions-Werkstatt gemeinsam ausrichten – zu einer der wünschenswerten erzählbaren Zukünfte, die möglich werden, wenn Lehrkräfte als Entwickler*innen antreten.
Klingt interessant?
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Du verstehst gerade noch nur Social Bahnhof? Kein Problem...
Die Hans Sauer Stiftung hat 2018 selbst ein social design lab gegründet.
Was da passiert?
In einem „Social Design Lab“ werden Lösungen entwickelt für komplexe soziale Herausforderungen. Grundprinzipien sind dabei die aktive Mitgestaltung aller, die es betrifft, der Einbezug verschiedener Expertisen und Erfahrungen und der Einsatz kreativer Methoden und innovativer Denkansätze.
Dabei wird auch immer gefragt: Welche Denk- und Handlungsweisen brauchen wir, um etwas zu verändern? Im social design lab arbeiten die Beteiligten sehr bewusst mit unterschiedlichen „Mindsets“.
Die Fähigkeit, diese „Mindsets“ bewusst und zielführend anzuwenden, betrachten wir als relevante (Zukunfts-)Kompetenz, um unsere eigene Zukunft und die unserer Gesellschaft aktiv mitzugestalten.
Deshalb fasziniert uns die Frage: Wie könnte Schule als „Social Design Lab“ funktionieren – und anders herum …?
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