Welche (ersten) nächsten Schritte machen unsere Schulentwicklung agil(er)?

 

Dieser Frage sind wir gemeinsam mit über 30 Schulleitungen und Schulaufsichten im Rahmen von LiGa - Lernen im Ganztag - auf den Grund gegangen: die digitale Lernreise hat uns zu ganz unterschiedlichen Experten und jeder Menge Inspiration geführt, während die Teilnehmenden in einem agilen Design-Sprint ihre eigenen Lösungen erarbeitet haben.

LiGa

Um Enttäuschung vorzubeugen gleich vorab: den Masterplan, den einen Leitfaden – es gibt ihn nicht. Und vielleicht ist genau das das wichtigste „Learning“ rund um die agile Schulentwickung:

 

Onion

So reichhaltig die „agile Onion“ mit ihren Praktiken, Frameworks, Prinzipien & Co. auch ist - wir müssen ins agile Wasser springen und ausprobieren, erleben, was Agilität mit uns macht und wo es dann unter (sehr wahrscheinlichen) Umständen zwickt. Weil wir Prozessen, Strukturen (noch) mehr Augenmerk schenken als den beteiligten Menschen und ihren Eindrücken. Weil wir uns (noch) schwer tun mit dem ergebnisoffenen Angehen von Herausforderungen, Kontrolle abzugeben, Transparenz zu gewähren.

Im Kern ist das Persönlichkeitsentwicklung – an uns selbst. Und auch deshalb lohnt es sich zu beginnen, ganz egal auf welcher Zwiebelschicht.

Damit die unangenehmen Empfindungen der „out-of-comfort-zone“ auch einen spürbaren Counterpart haben, wollen wir die „DoF“ mit euch teilen. Aber zuerst ein paar Schritte zurück zu den agilen Geschichten, die wir auf der Reise erleben durften:


Nic Thody schildert eindrucksvoll, was es für ihn als pädagogische Schulleitung der St. Nicholas School in Sao Paulo bedeutet, Schüler*innen authentisches Lernen an echten Herausforderungen zu ermöglichen, dass auch er selbst vorher nicht weiß, was dabei herauskommt, wenn er 10t-Klässler herausfordert: „wie könnt Ihr heute ein Leben retten?“. Eines ist gewiss: Gänsehaut kommt dabei heraus. 

Wenn Jugendliche spüren, was Selbstwirksamkeit bedeutet: wenn sie bis spät in die Nacht warme Kleidung an Obdachlose verteilen, kleine Kindern erleben, wie sie das tägliche Überleben an der Seite ihrer Mutter organisieren. Und am Morgen – zurück in der Schule – reflektiert feststellen: „das hat weit mehr mit mir und meinem Leben gemacht als mit der Empfängerin der Jacke.“

Anja Junginger und Scott Jackson berichten aus dem Leitungsteam der International School Stuttgart, wie wichtig ein gemeinsames „Why“ für agile Schulentwicklung ist: wo selbständige Teams aus Lernenden, Lehrkräften, Schulverwaltung und Eltern an Fokusthemen wie „Digital Wellbeing“, „Identity & Belonging“ oder „Sustainability“ arbeiten, wo „Student voice and choice“ weit über formale SV-Arbeit hinaus geht und viel Spielraum für (agile) Gestaltung lässt, braucht es eine neue Form der gemeinsamen Orientierung und Ausrichtung.

Und Willy Wijnands führt uns als (Mit-)Erfinder und Gründer von eduScrum® ein in die Kultur, Haltung und Prinzipien, die gelebt werden wollen um das volle Potential von Scrum für Bildung auszuschöpfen – damit Schüler*innen sich Stück für Stück ihrer eigenen Fähigkeiten bewusst werden. Und genau hier sind wir über sie gestolpert: die „DoF“.


Wer sich ein wenig mit Scrum beschäftigt, dem begegnet mit DoD die „Definition of Done“: wann ist ein (Lern)produkt fertig zur Auslieferung (oder Präsentation)? Der Product Owner setzt damit den Rahmen, in dem sich die Co-Kreation „austoben“ darf. Aber zurück zum Stolpern: was hat es nun mit der DoF auf sich?

Dahinter steckt die „Definition of Fun“. Nur ein Wortspiel? Im Gegenteil.

Es ist der Rahmen, der es Teams erlaubt, über einen langen Zeitraum nachhaltig agil entwickeln zu können. Der „Safe Space“, der ihnen nicht nur die Arbeit an der aktuellen Aufgabe erleichtert, sondern auch die persönliche Weiterentwicklung.

Ein Beispiel gefällig?

DoF - Socks

Betreten wir einen solchen „Safe Space“, in dem wir uns der „Definition of fun“ sicher sein können, wird es viel leichter sein, die Komfortzone zu verlassen und „agil“ wirklich auszuprobieren.


Was darf in eurer – ganz eigenen - DoF keinesfalls fehlen?

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